Die Abschaffung der FIA-Punkte für die schnellste Runde spaltet die Fahrer: "Das hat wirklich einen Unterschied gemacht".

Seit seiner plötzlichen Einführung im Jahr 2019 können die Fahrerinnen und Fahrer einen zusätzlichen Punkt sammeln, wenn sie mit der schnellsten Runde unter den Top 10 landen. Jeder erzielte Punkt zählt, auch am Ende der Tabelle, und nach dem Großen Preis von Singapur begannen die Diskussionen: War es fair, sich einen Punkt stehlen zu lassen? Im Fahrerlager wurden einige Fahrer zu der Regeländerung befragt, und es ist klar, dass sie, genau wie die Fans, geteilter Meinung sind.

Leclerc: ,,Es ist gut, dass es gestrichen wurde"

Charles Leclerc ist froh, dass der Punkt für die schnellste Runde abgeschafft wurde. Der Ferrari-Pilot, der in dieser Saison schon zweimal gewonnen hat, glaubt, dass der Punkt nur durch Glück zustande kam. ,,Ich glaube nicht, dass das eine schlechte Sache ist. Ehrlich gesagt hatte ich immer das Gefühl, dass dieser Punkt sehr oberflächlich war, weil er immer von der Rennsituation abhängt und nicht wirklich eine bestimmte Fähigkeit belohnt, denn es ging mehr darum, in eine glückliche Position zu kommen, in der man einen Boxenstopp machen und die schnellste Runde fahren konnte."

Russell: ,,Es war sinnlos"

George Russell ist ebenfalls der Meinung, dass der Punkt für die schnellste Runde schwächere Leistungen belohnte. ,,Ich fand den Punkt für die schnellste Runde immer etwas sinnlos, weil es immer der Fahrer war, der ein schlechtes Rennen hatte, und die Top Ten an die Box kamen, neue Reifen aufzogen und den Extrapunkt bekamen. Ich habe also nie einen wirklichen Vorteil darin gesehen und bin froh, dass es nicht mehr so ist."

Perez: ,,Es könnte wirklich einen Unterschied machen"

Sergio Perez von Red Bull hingegen ist der Meinung, dass der Punkt für die schnellste Runde gut für den Sport war. Wenn er wegfällt, gibt es weniger Punkte für Fahrer und Teams. ,,Ich bin nicht ganz einverstanden. Ich denke, er hat viel gebracht. Es gab Rennen, bei denen das wirklich einen Unterschied ausmachen konnte, vor allem, wenn die Meisterschaft zwischen den Teams und den Fahrern sehr eng ist. Es geht hier um 24 Punkte pro Saison. Also ja, ich weiß nicht, warum es sich geändert hat. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es ganz gut war. Wenn du am Ende des Rennens auf die Tube drückst, ist der Druck für die Mechaniker ziemlich groß, den richtigen Stopp zu machen, damit du die richtige Runde schaffst. Also ja, ich glaube nicht, dass es der beste Zug war."

Piastri: ,,Das wird die Welt für mich nicht verändern"

Oscar Piastri - in seiner typisch entspannten Art - stört sich nicht an der Streichung des Punktes. Für den Australier wird sich dadurch nichts ändern, wie er erklärt. ,,Mir ist beides egal, wirklich. Ich denke, es nimmt den Spielen, die gespielt werden können, etwas von ihrem Reiz. Ich behaupte nicht, dass in der Vergangenheit solche Spielchen gespielt wurden, aber es beseitigt einfach jeden Zweifel daran, und ich glaube, wir haben oft gesehen, dass ein dominantes Auto auch einen Extrapunkt für die schnellste Runde bekommt, wenn es ein dominantes Auto ist. Es bringt also nicht immer einen Vorteil für die anderen Autos. Deshalb finde ich es absolut in Ordnung, das wieder abzuschaffen. Das würde für mich nichts ändern."

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